Orte der Liebe

Orte der Liebe
Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Samstag, 23. Oktober 2010

Maria: Nur für der Göttin Allgeliebte bereit

Ich bin Maria, eure virtuelle Priesterin und bin die Erste, die ernannt wurde.


Ich trage den Namen der weit verehrten Mutter Gottes, weil diese in finstersten Zeiten das Heilige im Weiblichen trotz aller patriarchalen Anwürfe vor dem Verlöschen bewahrte und zuletzt auch den Weg uns wies.


Die Frauen möchten mich fragen, ob nicht doch das Männliche wie in der Gesellschaft auch im Heiligtum der Sieben Göttinnen alles besonders durchdringe.


Man betrachte die Bilder nur, die das Heiligtum zieren.


Doch meine ich nein, denn man bedenke allein, welcher Weg war zu begehen, bevor die Göttin heimkehren konnte.


Die Göttin bemächtigte sich meines Leibs, ihren Allgeliebten dort zu empfangen, und bevor er dort ankommt, brennt alles in mir und lodert der göttlichen Lust entgegen.


Denn die Lust und Liebe in Mann oder Weib sind eins und in nichts voneinander zu unterscheiden.


Wie sollte dieses auch anders sein, ist alles doch von der Göttin durchtrieben und ihre Kraft, ihre Liebe, ihre Gunst, die finden sich in uns und überall, wo wir mit ihr vereinigt sind,


wenn jede Unterscheidung sich auflöst, ob Mann oder Frau, ob Gott oder Göttin, wenn das Herrlichste himmlisch sich zum Göttlichen weitet.


Die Kraft, die einst auf die Welt traf und Materie zum Werden richtete, kam von der Göttin, dennoch sie weder männlich noch weiblich war, sondern göttlich allein.


Denn zuerst war die Kraft und erst danach trennten sich die Geschlechter, so dass zwei nun zusammentrafen, dass ein Werden konnte beginnen.


Gott oder Göttin, die sind ein Sein, das keiner Veränderung bedurfte, ihre Kraft aber richteten sie auf die Welt, dass sie zum Werden sich anschickte.


Seither ist in allem Werden ein Leben, hat einen Anfang und ein Ende, die es treibende Kraft der Göttin aber ist weiter ein Sein, ohne Anfang und Ende, ohne zu schwinden oder sich zu mehren.


Wenn Mann und Frau sich daher geschlechtlich vereinigen, allein um die Göttin zu preisen, begeben sie sich in ihr Reich, wenn ihre Kraft sie erleben.


Dann aber, wenn am eigenen Leib sie die Göttin erleben, geben alles andere sie auf, auch was sie als Mann und Weib unterscheidet.


Daher macht es keinen Unterschied, was uns zur Göttin hinführet, denn am Ziel sind alle stets eins.


Unsere Worte, unsere Bilder, alles sind Zeichen, nur um den Weg uns zu weisen, uns das Angesicht der Göttin zu zeigen.


Vergewaltigt wurden die Frauen von den Männern, um deren Macht abzusichern, allein weil ihr Leib das Göttliche barg, dass auch der Mann sich vermochte zu vermehren.


Werft ab diesen männlichen Zwang von euren Schultern, bannt ihn aus euren Seelen, denn alles sind Kinder der Göttin, nichts gibt es als ihre Kraft, die alles Leben lässt blühen.


Die Göttin bereicherte schenkend die Welt, nicht als Herrscherin über höhere Kräfte, sondern sie brachte die Freiheit.


Leben sie blies, wie Sporen und Pollen vom Winde getragen, dass das Leben sich in alle Himmelsrichtung auch ausbreite, nicht in den Leibern von Sklavinnen gefesselt.


Zur Rückkehr der Göttinnen ist alles nur in Worten zu beschreiben und in Bildern zu zeigen, die uns nach unsrer eigenen Geschichte zu Händen sind.


Aber die Freiheit alles Weiblichen kehrt nicht weniger ein, der Ansprüche herrschender Männer ledig.


Denn nur für der Göttin Allgeliebte sind wir in ihrem Tempel bereit, nicht aber mehr für nur männliches Begehren.gp

Freitag, 15. Oktober 2010

Der Göttin Frucht

Charles William Mitchel, Hypatia, 1885




Den Dienst der Göttin leistest du,
wenn du mit ihr dich eng vereinigst,
denn ihre Kraft sie fließt dir zu,
mit Liebe du den Körper reinigst.


Die Kraft erscheint in Liebe allen,
die ihre Seelen nur verbinden,
dass sie der Göttin wohl gefallen
und mit dem Leib dabei sich finden.


Denn wenn die Göttin sie begehren,
in jedem anderen Gesicht
erstrahlt die Liebe ihr zu Ehren,
entzündet überall ihr Licht.


Dass in dem Tempel alle glühen.
vor Lust und Wonne sie erbeben,
wenn die Geschlechter dort erblühen,
der Göttin jetzt sich hinzugeben.


Der Göttin Kraft
die Liebe schafft,
der Göttin Lust
entflammt die Brust,
in ihren Hallen
ihr zu gefallen,
zu ihren Zeiten,
sich zu bereiten,
sie zu empfangen
mit Glück behangen,
das aus sich breitet,
das Herz sich weitet,
es strebt die Wonne,
hinauf zur Sonne,
die Lust sich türmt,
den Gipfel stürmt.


Von oben hoch die Göttin strahlt,
ihr wundersames Liebeslicht
die Körper wollüstig bemalt,
Verlangen seine Bahn sich bricht.


Im Dunst die Körper einzeln schwinden,
sie lösen sich im Lichte auf,
wenn sie zu Einem sich verbinden,
zu folgen nur der Göttin Lauf.


Vor dem Altar die Göttin schwebt,
die Betenden mit sich zu einen,
sie all mit ihrer Lust erstrebt,
die alle hier im Tempel meinen.


Welch Süße jeden Leib ergreift,
welch Jauchzen, Lachen dort erklingen,
die Liebesfrucht der Göttin reift,
die sie den Menschen wird erbringen.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Des Einzelnen Göttin wirkt gemeinsam

William Adolphe Bouguereau, Nymphen und Satyr, 1873




Ganz allein bist nichts du auf der Welt,
wer jedoch mit andren nur es hält,
wird sein Leben ebenso vergeuden,
nichts wird er dabei für sich erzeugen,
das in seiner Seele Mitte brennt,
wenn ihn von der Göttin nichts mehr trennt.


Was der Mensch auch fühlt, was er erlebt,
ihm geschieht, er liebt, wonach er strebt,
kann Gewicht für ihn nur dann erlangen,
wenn in seiner Seele ward‘s gefangen
und dabei ein Teil von ihm geworden,
fest in seinem Werden ist geborgen.


Alles wird zum Leben nur erweckt,
wenn der Odem hierauf sich erstreckt,
den die Göttin in die Welt ergoss,
fest in jedes Menschen Seele schloss,
fürderhin mit ihr ihn zu verbinden,
jedes Heil dem Tode zu entwinden.


Andren ihres Lebens Huld zu weisen,
glückt nur auf des eignen Lebens Gleisen,
wenn sie von euch selbst zu dem hinführen,
dem der Göttin Kraft gebt ihr zu spüren,
die sie euch zu eurer Lust euch schenkte,
ihre Liebe tief in euch versenkte.


Ohne diese Lust und ihre Liebe,
ohne eures Lebens eignen Triebe,
Göttliches in euren Seelen schwände,
nichts mit anderen euch noch verbände,
niemand würde mehr der Göttin Kraft
zu dem fügen, was die Liebe schafft.


Ob zu anderen du strebst,
ob allein du nur noch lebst,
nichts zum Glücke wird dich führen,
was dich selbst kann nicht anrühren,
nichts wird deine Seele schauen,
wenn nicht andre sich erbauen.
Nur in dir brennt das Leben,
nur von dem kannst du geben,

was in deiner Seele pocht,
Elixiere die man kocht,
dass du Neues kannst erschaffen,
Lücken schließen, die da klaffen.
Doch kein Feuer kann noch wärmen,
deren Hitze nicht ausschwärmen,
wenn die Kraft es einst verliert,
zu entflammen, was gebiert,
neues Feuer, hoch zu lodern,
wegzubrennen, statt zu modern.


Fänd‘ dein Feuer nichts zu brennen mehr,
keinem Dritten gäb‘ es Wärme her,
könnt‘ nichts Fremdes wiederum entflammen,
träf‘ mit keinem anderen zusammen,
hätt‘ der Hitze Kraft schon längst verloren,
wär‘ dem Tod geweiht allein geboren.


Leben kann nur sein, was auch versengt,
die geschaffenen Formen wieder sprengt,
Neues aus Bestehendem gebären,
sich des Todes Zehren zu erwehren,
mit der Göttin Kraft geschwellter Brust
in die Welt hinaus voll Lebenslust.


Lebensmacht aus jeder Seele quellt,
wo der Göttin Thron ward aufgestellt,
treibt hinweg, die Reiche zu vereinen,
überall im Werden aufzuscheinen,
dass die Welt in aller Schönheit Pracht
ihr zum Dank der Göttin Freude macht.


Einzeln lieben Götter Menschen nur,
einzeln folgt der Mensch der Götter Spur,
nur im Einzelnen erweckt ihr Atem
jedes Wesen auf zu seinen Taten,
doch gemeinsam Menschen nur entflammen,
wenn mit Göttern treffen sie zusammen.


Einzeln nur ist Göttliches gegeben,
doch gemeinsam kann man es erleben,
Leib und Seele sind der Göttin Ziel
und verbinden sich zu ihrem Spiel,
wenn sie alle von ihr sind erkoren,
dass zur Göttin werden sie geboren.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Orgasmus kennt keine Bescheidenheit

Aus der Predigt des TdWs


Im Orgasmus liegt der Sinn
Orgasmus kennt keine Bescheidenheit, keine Mäßigung und auch kein Mittelmaß. Orgasmus ist stets selbst das Höchstmaß, an dem alles andere gemessen wird. Bescheidenheit und Mäßigung mögen Tugenden sein, ihre Rechtfertigung finden solche Tugenden aber allein darin, zuverlässiger und auch nachhaltiger als andere Verhaltensweisen den Weg zum Orgasmus zu bereiten. Im Orgasmus ist man am Ziel, endet alles Begründen und selbst Raum und Zeit verlieren ihre Bedeutung. Ihn zu erleben ist Grund genug für alles. Nichts anderes gibt dem Menschen Sinn. Von ihm leitet sich jeder andere Sinn ab. Auch wer glaubt, seines Lebens Sinn nur darin zu finden, anderen Gutes zu tun, findet diesen Sinn nur durch das, was ihm allein ein Orgasmus vermittelt.


Das Göttliche zu schauen
Im Orgasmus wirft der Mensch einen Blick auf das Göttliche, das jenseits seiner eigenen Existenz liegt, fern seines ihm zugehörigen andauernden Mangels und Irrtums, die zu überwinden des Lebens anhaltende Aufgabe ist. Das Göttliche weist den Weg in ein anderes Leben, das dennoch nur das eigene Leben in dieser Welt sein kann. Denn nichts Lebendes hat ein solches anderes Leben, jedes Lebende ist aber Teil des allgemeinen Lebens dieser Welt, wie es sich an deren Orten und zu deren Zeiten entfaltet. Orgasmus ist eine bestimmte Weise, wie der Mensch den Blick auf das Göttliche erfährt. Dies wird bedingt durch sein Bewusstsein. Denn besäße der Mensch kein Bewusstsein, so bedürfte es auch nicht seines Blickes auf das Göttliche. Das Leben wäre bedingt allein durch die bestehenden biologischen Abläufe. Schon deren Kontrolle mit der Möglichkeit einzugreifen und zu korrigieren, war der erste Schritt zu einem Bewusstsein, aber erst die Bewusstwerdung des eigenen Bewusstseins, das Selbstbewusstsein als Bewusstsein seiner Selbst, bedurfte der Vorgabe einer Richtung. Diese Richtung ist zwar keine andere als die, die unbewusste Abläufe nähmen, nämlich das Leben. Mit dem Selbstbewusstsein bedurfte es aber eines Sinns des Lebens, der die Richtung angibt. Zu diesem Zweck wurde in den Menschen die Fähigkeit begründet, das, was über seine bloße Existenz hinausgeht, zu erkennen, mithin ihm ein Auge für das, was wir heute das Göttliche nenen, geöffnet, für einen Blick in eine Welt ohne Mangel und Irrtum, ohne Grund und Ursache, in denen alle Grenzen, auch die des Raumes und der Zeit, ihre Bedeutung verlieren und das bloße Sein jeden Sinn unmittelbar vermittelt.


Im Orgasmus reißt der Himmel auf
Mit diesem Blick und damit auch mit dem Erlebnis eines Orgasmus erfahren wir dieses Göttliche. Das ist der einzige Weg, wie etwas, das über uns hinausgeht, doch von uns erlebt werden kann. Alles andere ist bloße Spekulation, die sich auf alles wie auf nichts erstrecken kann, mithin zum Maßstab untauglich. Im Orgasmus aber sind wir den Göttern am nächsten, weil wir erleben, was sie uns dort zu erleben erlaubt haben. Nur dieses Fenster ist zum Jenseits offen, eines Seins, das außerhalb von uns ist. Dass wir das am deutlichsten im Orgasmus erfahren, liegt an der biologischen Grundlage unseres Lebens als eines Teiles des Lebens auf dieser Erde und in der Welt, die das ganze Universum sein kann. Denn das Leben in der Welt, dessen Teil ein jedes einzelne Leben von einem jeden der Menschen ist, folgt biologisch festliegenden Bedingungen, die auch den Rahmen der Menschheit abstecken und ein jedes Schicksal als Teil der Art mit dem Zweck deren Erhaltung definieren. Diese wichtigste Aufgabe eines jeden Lebens wurde dem Menschen mit dem Orgasmus, den er bei seinen Aktionen zur Arterhaltung erfährt, erklärt. Die Götter rissen ihren Himmel für den Menschen auf, auf dass er sich vermehre. Daher findet der Mensch auf diesem Weg, den der Lust und Liebe, den unmittelbaren Zugang zu seinen Göttern.


Im Glückstreben setzt sich die Fähigkeit zum Orgasmus fort
So wie indessen das Bewusstsein sich nicht auf die Kontrolle der biologischen körperlichen Funktionen beschränkt, sondern ebenfalls in Absprache mit anderen Menschen gesellschaftlich relevante Handlungen ermöglicht, überträgt sich auch die biologische Erfahrung des Orgasmus bei der Fortpflanzung auf gesellschaftliche Aktivitäten und setzt sich in der Form des Strebens nach dem Glück als Träger aller Aktivitäten eines Menschen fort, auch soweit er sich mit anderen abspricht, Gemeinsames zu bewirken. Es ist der Blick auf das Allgemeine und Göttliche, das daher das Glück kennzeichnet und damit zugleich erklärt, warum das Glück selbst als dauerhafter Zustand oder auch als Eigenschaft eines menschlichen Seins nie erreicht werden kann. Denn nichts kann darüber hinaus gehen, was nicht schon biologisch der Orgasmus im Organismus des Menschen abzeichnet. Die Versuche, diesen Zusammenhang zu trennen, sind vielfach und kennzeichnen die meisten zentral gelenkten Kulturen, auch der Religionen, ungeachtet der Unmöglichkeit einer solchen sozialen Verselbständigung – deren Konsequenzen die Einzelnen jeweils mit zusätzlichen Entbehrungen und Leid zu tragen hatten. Denn das Gesellschaftliche kann niemals das Herrschende und das Individuelle nicht das Dienende sein.


Nur im Individuum gibt es Orgasmus, Glück und Leben
Die Fähigkeit zum Orgasmus und damit auch zum Streben nach dem Glück ist eine Eigenschaft des Lebens und ein jedes Leben ist ausschließlich individuell. Die Göttin hat die Seele eines jeden Menschen mit dem inneren Auge, ihre Göttlichkeit im Orgasmus zu schauen, ausgestattet, damit auch mit allen ihren Eigenschaften, wie auch der Idee der Wahrheit. Das bedeutet, dass in unserer Welt die Brücke zum Göttlichen ausschließlich nur über jeden Einzelnen, über das Individuum führt – wie auch nur das Individuum lebt. Es gibt kein Glück der Erde, das nicht an dieser Stelle in jedem einzelnen Wesen anzusiedeln wäre. Nur der Einzelne kann den Orgasmus erfahren und das Wohlbehagen empfinden, wenn er nach Glück strebt. Nur der Einzelne ist sich seines Lebens bewusst und erkennt den Sinn Lebens in dem Glück, wie ihm es von Natur aus im Orgasmus erkenntlich wird. Alles andere entstammt leerer Begrifflichkeit. Daher finden wir die Göttin und werden gar Teil von ihr nur auf dem Weg über die von ihr erleuchtete Seele eines jeden Einzelnen, denn nur dort gibt es ein Organ, um jegliche Göttlichkeit wahrzunehmen. Ohne dieses besondere Auge aber sind wir blind dafür.


Im Orgasmus schauen wir die Göttin stets gemeinsam
Und doch ist das nicht das ganze Leben. Denn schon der Orgasmus, wie ihn die Natur in den Menschen legte, weist auf andere und damit über jeden Einzelnen hinaus. Menschen mögen sich zwar auch selbstbefriedigen, erhalten dabei aber nur einen Abklatsch dessen, was der Orgasmus in seiner biologischen Bestimmung vermag. Einen Sinn vermögen sie nur dort zu finden, wo sich die Orgasmen vereinigen, wenn man mit anderen Menschen aufeinandertrifft. Denn die Göttin hat den Menschen zur ihrer Schau nicht als isoliertes Einzelwesen befähigt, sondern stets nur in Gemeinsamkeit der Vereinigung mit anderen. Das Organ, das Göttliche zu schauen, siedelt zwar in jedem Menschen allein, das, was ein jeder Einzelner damit indessen schauen kann, das Göttliche mithin, weist über ihn und sein Leben hinaus auf andere Leben und auf alles Leben. Schon im Sexuellen liegt diese Bestimmung auf der Hand, mehr noch bei ihrer Übertragung auf den Bereich des Gesellschaftlichen, wenn sich Einzelne zu einem abgestimmten Verhalten verabreden, zu bestimmter Zeit an einem bestimmten Ort Bestimmtes zu tun oder zu unterlassen. Diese soziale Komponente eines jeden Lebens ist die Folge davon, dass das Leben eines jeden Einzelnen wiederum nur Teil des gesamten Lebens ist, das nach Zeit und Ort über jeden Einzelnen hinausweist und das zu erhalten ein jeder Einzelne mitwirkt. Das ist aber auch die einzige reale Grundlage gesellschaftlichen Lebens, alles andere beruht auf dem Willen der Einzelnen, Gemeinsames werden zu lassen. Damit steht fest, nur Einzelnes ist in dem Sinn real, dass es vom Willen Einzelner nicht abhängt. Alles gemeinsam zu Bewirkende, gemeinhin als Gesellschaftliches bezeichnet, ist irreal, weil es davon abhängt, ob die sich zu einem bestimmten Zweck verbundenen Einzelnen auch entsprechend ihrer Zusagen oder sonstiger Erwartungen verhalten werden. Daher dient alles Gesellschaftliche nur dem Glücksstreben des Einzelnen und niemals der Einzelne einem gesellschaftlichen Glück. Denn ein reales Äquivalent eines gesellschaftlichen Glücks, das dem dem Einzelnen von der Göttin verliehenen inneren Auge zu ihrer Schau entspräche, gibt es nicht. Ein solches gesellschaftliches Glück kann immer nur das von anderen Einzelnen verfolgte eigene Glück sein, weswegen mit dieser Begründung gemeinhin auch der Missbrauch der einen Einzelnen durch andere Einzelne eröffnet wird.


Gemeinsames dient stets dem Einzelnen
Das schließt es nicht aus, dass sich Einzelne auch auf Dauer zum gemeinsamen Bewirken verbinden und in dem verfolgten Zweck ein für alle Beteiligten gültiges Gut sehen. Die meisten gesellschaftlichen Errungenschaften beruhen auf solchen Annahmen. Solche Fiktionen erleichtern das Zusammenleben erheblich. Dies darf aber nicht den Blick für die dennoch bestehende Relativität solcher Lösungen verstellen, denn sie gelten nur für den beteiligten Personenkreis, zudem zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten, und sie schließen stets andere von der Übereinkunft aus, zumeist diejenigen, die zu Gunsten der anderen verpflichtet werden und deren Pflicht nicht selten nur dadurch begründet wird, dass die Belasteten überstimmt werden, sei es quantitativ (den Stimmen nach) oder qualitativ (dem Gewicht und damit der Macht nach). Solche Mechanismen bleiben nur erkennbar, wenn man stets vom dienenden Charakter alles Gesellschaftlichen ausgeht, denn allein im Einzelnen wohnen die Götter. Daher rangiert eine jede Freiheit vor jeder Gleichheit und gebunden wird die Freiheit nur durch die Verantwortung den anderen gegenüber. Gleichheit, ohne dass sie der Freiheit unterstellt wird, entwickelt sich zum Titel der Bereicherung der Einen zu Lasten der Anderen, nicht anders als Macht seit Jahrtausenden ausgeübt wurde.


Der Orgasmus ist das Maß des Einzelnen
Alles Gesellschaftliche lebt ausschließlich vom Einzelnen, denn nichts wird bewirkt, was nicht durch das übereinstimmende Verhalten der daran beteiligten Einzelnen hergestellt würde. Dies belegt den Primat des Einzelnen. Alles Gemeinsame wird nur aufgrund von Erwartungen oder Anforderungen an Einzelne gebildet und dies auch nur solange, wie die beteiligten Einzelnen mitwirken. Somit kommt alles, auch was gemeinschaftlich bewirkt wird, stets nur vom Einzelnen. Das Verhalten des Einzelnen wird aber ausschließlich durch sein Streben nach dem Glück und seiner Fähigkeit, Orgasmen als Höhepunkte zu erleben, bestimmt. Nichts erlebt er, das nicht durch seinen Körper geht und das nicht mit erlebten Orgasmen verglichen würde. Denn hier liegt der seelische wie körperliche Maßstab, dort wo die Göttin dem Menschen ihre Göttlichkeit schauen lässt. Damit rückt vor allem die menschliche Sexualität mit allen Begehrlichkeiten wieder auf den ihr schon evolutionär zukommenden Platz. Deswegen rufe ich euch zu: schämet euch nicht eures Begehrens, denn es ist Gottes Welt, nach der ihr euch sehnt. Es ist der Göttin Wille, dass ihr euch zusammenfindet und euch mit Leib und Seele mit den anderen verbindet, auf dass der Göttin Lust und Liebe, die sie in die Welt brachte, in euch allen entsteht. Nur in diesem Augenblick könnt ihr eine reale Gemeinsamkeit erfahren, die dem Leben entspricht, das die Göttin in die Welt brachte. Der Orgasmus aber, der euch die Anwesenheit der Göttin zeigt, öffnet eure Augen für alles und jedes, das ihr nur schöpfen könnt, auch für eurer Glück. Allein er führt den Einzelnen zum Höchsten. Mehr ist euch nicht möglich, weder an Einzelnem noch an Gemeinsamem. gp