Orte der Liebe

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Heiligtümer dieser Welt

Heiligtum

Wege zum Sein

Im Heiligtum preisen wir alle Leiblichkeit, weil alles Leben ein körperliches Werden ist, in dem allein die Belebung der Welt besteht und die Teil an einem göttlichen Sein hat. Das Lebende selbst, also auch der Mensch, indes wird in jedem Augenblick seiner Existenz nur durch das Zusammenspiel der daran beteiligten einzelnen Glieder bewirkt. Hierzu formt sich die Energie des göttlichen Seins, das wir in personalisierter Form Göttin nennen, zur allgemeinen Lebenskraft. Das Göttliche aber spiegelt sich in der Schönheit allen Werdens, den Körpern, der Lust und Liebe und dem Glück. Zu ihm und dessen Sein findet der Mensch daher ausschließlich über seine Leiblichkeit zurück, durch ein leibliches Gebet, mit dem er in der Vereinigung mit anderen dem Göttlichen dient, indessen nicht im Geiste, noch weniger im Tod, wie in den Grundaussagen des Heiligtums der sieben Göttinnen niedergelegt.



Hinweis


Eine alphabetische Zusammenfassung der Grundaussagen des Heiligtums finden sich im

Lexikon zum Heiligtum der Sieben Göttinnen

sowie dem

Glossar zum Lexikon

Häufig gestellte Fragen / Frequent Asked Questions beantwortet im Unterblog Heiligtum der Sieben Göttinnen FQA die Virtuelle Priesterin Lea

Übersicht häufig gestellter Fragen / FAQ


Sonntag, 20. Februar 2011

Gleichheit - der Göttin Kraft oder der Freiheit Geißel

Ohne Gleichheit keine Belebung der Welt
Die Annahme einer Kraft, die die Welt zum Leben beseelt, also einer Energie, die zum Leben gerichtet ist, indem sie im Zusammenwirken unbelebter Materie Leben werden lässt, beinhaltet den Gedanken der Gleichheit, mehr noch ist sie der eigentliche Grund der Annahme, dass jedes Leben, das wird, gleichermaßen an dieser göttlichen Kraft teilhat. Jedem Werden liegt als Anweisung die Information zugrunde, die die Beiträge aller am Prozess des Werdens Beteiligten festlegt, damit der Prozess zu seinem Erfolg führt und das Gewordene der vorgegebenen Information entspricht. Hieraus folgt bereits logisch, dass jede Information für jedes nach ihr Gewordene nur gleich sein kann. Absolute Gleichheit kennzeichnet daher die Information. Ob indessen das au­­fgrund ihr jeweils Gewordene ebenso gleich ist, ist damit aber keineswegs gewährleistet, da das Maß der Erfüllung der informativen Vorgaben von ihrer Umsetzung abhängt, mithin von der Qualität der Beiträge der an der Umsetzung Beteiligten, die im Hinblick auf die informativen Vorgaben zu beurteilen ist. Diese Zusammenhänge dürften kaum zu leugnen sein, ungeachtet ihrer weltanschaulichen oder religiösen Deutung. Wir im Heiligtum sind der Meinung, dass allein die Information und ihr Inhalt auf der einen Seite und die an ihrer Umsetzung möglicherweise Beteiligten auf der anderen Seite nicht zur Erklärung der Belebung der Welt ausreichen, sondern vielmehr noch Information und Beteiligte durch eine Energie verbunden werden, die das Werden in Richtung Leben treibt, wodurch die Energie zur Kraft gerichtet wird und dass dies die Kraft der Göttin ist, einer Göttin, die auch Gott ist und jegliches Göttliches zugleich. Der mensch erfährt sie als allgemeine Lebenskraft. Würde die Kraft nicht durch etwas Weiteres und auch Höheres eingebracht, triebe das Leben in den Zufällen einer Energie, die die Information und Beteiligten beliebig verbinden würde. Die Kraft erst gibt die Information und ihr Ziel vor und bildet erst hiermit die verlässliche Grundlage für die Belebung der Welt. Die Verlässlichkeit der das Leben werden lassenden Beiträge ermöglicht erst den Prozess und die Verlässlichkeit ist nichts anderes als das Ergebnis des Wirkens der göttlichen Kraft. Sobald etwas wirken kann, bedarf es der Richtung, um etwas zu bewirken, und damit der Verlässlichkeit der Wirkung. Jede Kraft ist gerichtete Verlässlichkeit. Dies ist ein wesentliches Element der Belebung. Verlässlichkeit bedeutet aber, der Information entsprechend gleiche Beiträge zu leisten. Damit wird auch die belebende Kraft der Göttin von der selben Gleichheit getragen wie die Information: beide vermögen die Belebung der Welt nur aufgrund gleicher Umsetzung und gleicher Beiträge zu bewirken. Die Gleichheit ist somit eine notwendige Erscheinungsform des allgemeinen Lebens.

Keine Verlässlichkeit ohne Gleichheit, ohne Gleichheit kein Werden
Je eher und mehr die die vorgegebene Information durch ihre Beiträge umsetzenden Beteiligten von ihr abweichen können (sei es aufgrund der Verhältnisse der Materie oder aber aufgrund eigener Entscheidung – was Bewusstsein und Willen voraussetzt), umso mehr kommt es auf die die Information und Beteiligten verknüpfende oder auch treibende Kraft an, damit also auf den Willen der Göttin, die Beteiligten zur Verlässlichkeit anzuhalten. Damit erlangt die Forderung nach einer die Verlässlichkeit begründenden Gleichheit des die Beiträge bewirkenden Verhaltens ihre moralische Qualität. Die absolute Gleichheit auf der Ebene der Information hat keine solche ethische Bedeutung, sie ist formaler Natur und beschreibt einen notwendigen Zusammenhang zur Umsetzung im Werden. Die die Verlässlichkeit tragende Gleichheit des Prozesses ist als dessen Teil zwar von gleich fundamentaler Bedeutung, dennoch weitaus fragiler, denn sie hängt davon ab, wie gleichmäßig die Beteiligten die Forderungen erfüllen. Das Ziel ist identisch, möglichst gleiche Ergebnisse zu bewirken, damit die Erde belebt wird. Noch deutlicher tritt das hervor, wenn wir über das rein biologisch determinierte Werden hinaus zu dem Werden schreiten, das aus dem Zusammenwirken der durch Bewusstsein und einem freien Willen zu selbständigen Einheiten konstituierten Menschen resultiert. Durch das nach vorgegebener oder vereinbarter Information festgelegte Zusammenwirken, wonach jeder zur dort vorgesehenen Zeit an der dort vorgesehenen Stelle das dort Vorgesehene tut, wird Virtuelles bewirkt, woraus jegliche gesellschaftliche Erscheinungsform entsteht, etwas Bewirktes, das nur solange da ist, solange es wird, und mit dem Willen der es Bewirkenden zugleich entschwindet, weswegen wir es Virtuelles heißen. Dies zeigt, das ein jedes Werden und damit alles, was bewirkt wird, von der Verlässlichkeit allein getragen und durch die Gleichheit kennzeichnet ist. Wir haben bisher zwar nur von der Gleichheit der Beiträge gesprochen und damit auch von den Umständen ihrer Erbringung, meinen damit aber ebenso die Gleichheit, die jeder, der sich verlässlich an die Regeln der Information bei der Erbringung seiner Beiträge hält, in Bezug auf sich und die ihn betreffenden Auswirkung allen Bewirkens gleichermaßen erwartet und einfordert. Denn der Prozess, die ganze Veranstaltung der zusammenwirkenden Menschen ist ein einheitlicher Vorgang, in dem alles ebenso ein Geben wie ein Nehmen ist, je nach Sicht, Zeit und Ort, und der Göttin Forderung nach Verlässlichkeit kennt nur eine Richtung, die zum Leben, sei es das allgemeine Leben oder das Leben der Einzelnen, die gemeinsam das allgemeine Leben teilen.

Ohne Lust und Liebe ist die Gleichheit unerträglich
Gleichheit wird als göttliche Forderung zu einem Gegenstand göttlicher Ethik, weil das Leben den Menschen entstehen und werden ließ. Es schuf ihm ein eigenes Bewusstsein, das ihn nicht nur sich selbst wahrnehmen, sondern diese Wahrnehmung wieder in das wahrgenommene Leben zurückspiegeln lässt, so zum wahrnehmenden Wahrgenommen wird und dem Menschen jede Ebene der Wahrnehmung ermöglicht. Dies zu beurteilen, ist er frei, wie er auch frei seinen Willen bildet. Die Richtung des Willens ist ihm zwar im Sinne des Lebens vorgegeben, was er als Streben nach dem Glück erfährt, aber er kann auch gegen das Leben entscheiden und selbst seinen Tod beschließen. Frei ist der Mensch, weil die Göttin ihn so schuf, sie schuf ihn so, damit der Mensch die Göttin lieben kann, denn lieben kann man nur, wenn man frei ist, auch nicht zu lieben oder gar zu hassen. Die Göttin und ebenso jedes andere Göttliche aber will von den Menschen geliebt werden, allein deswegen hat sie die Welt mit ihrer Lust und Liebe belebt. Setzt aber jedes Werden wegen der Erfordernisse der Gleichheit Verlässlichkeit voraus, destabilisiert die Freiheit das Werden und damit die Belebung der Welt, um deretwillen wieder die Freiheit dem Menschen gegeben wurde. Dieser Widerspruch kennzeichnet die allgemeine und grundsätzliche Unvollkommenheit des Menschen und seines Lebens als Mangel- und Irrwesen. Vollkommen kann er nur durch die Göttin sein, wie Gott zu sein ist ihm jedoch verschlossen, er kann aber danach streben. Gegen seine Unvollkommenheit geht er mit seiner Liebe zur Göttin an, der die Unvollkommenheit ebenso wie die Liebe entstammt. Um dagegen anzugehen sind in dem Menschen die Wahrheit, die ihm stets die Richtung zeigt, die Verantwortung und die Gerechtigkeit als advocatus publicus gesetzt und die ihn nach dem Willen der Göttin verpflichten, die Bedürfnisse der anderen, mit denen er lebt und die ihm begegnen, zu berücksichtigen, wenn er über seine eigenen entscheidet und hierzu sein Wollen bildet. Dem liegt aber nichts anderes zugrunde als die Gleichheit und die Verlässlichkeit. Verantwortlich und gerecht zu handeln, heißt, die fremden Bedürfnisse mit seinen gleichzusetzen, nicht um sie zu übernehmen sondern um sie abzuwägen, und im Rahmen des abgesprochenen Verhaltens verlässlich seine Beiträge zu leisten. Es handelt sich dabei stets um ein und das Selbe, um den Willen der Göttin zur Belebung der Welt, um das allgemeine Leben, das hierdurch entsteht und das Leben eines jeden Einzelnen, das hierbei bewirkt wird, von dem Wahrheit, Verantwortung, Gerechtigkeit und Gleichheit ebenso wie Freiheit, Glück, Liebe und Lust ihre Eigenschaften sind. Der Kern allen Lebens ist die Liebe zur Göttin und damit die Freiheit des Menschen. Sie zu lieben, erfüllt ihren göttlichen Willen. Alles andere dient diesem Vorgang, denn ohne dies gäbe es keine belebte Welt. Die Belebung aber erfordert vom Menschen, von seiner Freiheit entsprechend der die Welt belebenden Kraft Gebrauch zu machen und hierin wieder liegt die Liebe zu dem Göttlichen. Wir können es auch in der Liebe zu anderen Menschen erfahren: die Liebe bindet die Freiheit in Lust- allein deswegen hat die Göttin die Welt mit ihrer Lust und Liebe belebt. Das heißt auch, die Gleichheit beruht auf der Lust und Liebe, ohne sie wäre sie der Freiheit und damit dem Menschen unerträglich.

Entartung der Gleichheit zur Geißel der Freiheit
Nur die Liebe zu einem über den Menschen Hinausweisenden, wie einem Göttlichen und damit auch der Göttin und der Erwartung, an ihrer Lust und Liebe teilzuhaben, kann die Freiheit binden, ansonsten besteht die Freiheit allein darin, sich bei jeder Willensentschließung sich in eigener Entfreiung selbst zu binden. Deswegen fordert das Heiligtum zu einer Verallgemeinerung von Lust und Liebe auf. Denn in Liebe sich zu fügen, dient der Freude. Hierauf gründet sich das Fundament auch des zivilen Lebens und allen Verhaltens, das die virtuelle Welt und damit die Gesellschaften mit ihren durchaus die Freiheit beschränkenden Einrichtungen sich bilden lassen. Und hier entfaltet die Gleichheit ihre göttliche Wirkung, sie bindet einen jeden allein um der auch sein Leben tragenden Liebe in einen Willen der Göttin ein. In der Liebe sind alle gleich und auch in der Lust. Nicht die Gleichheit bindet die Freiheit, es ist die Liebe zur Göttin. Die Gleichheit indessen entspringt einem jeden Werden und ohne Werden würde selbst das Leben enden. Wird indessen die Gleichheit von dieser Liebe und Lust der Göttin losgelöst und damit gleichzeitig dem Werden entpflichtet, dann entartet sie sogleich zur einer Geißel der Freiheit, die binden zu können sie vorgibt, und zerstört damit zugleich die einzige Grundlage der Liebe der Göttin und damit wiederum, wie anzufügen ist, ihre eigene sie allein rechtfertigende Basis. Wer von der Gleichheit das Recht, sich zu nehmen, ableitet, entzieht ihr zugleich ihre ethische oder auch göttliche Grundlage, die sie als Begleiterscheinung des Werdens begründet. So indessen erleben wir die Gleichheit seit nunmehr zwei Jahrhunderten. Die Gleichheit entspringt, wie wir gesehen haben, dem Prozess des Werdens, der ohne sie nicht die Welt beleben könnte. Die Gleichheit aber, von der heute im politischen Geschehen nahezu ausnahmslos geredet wird, ist dem Werden entgegen gerichtet. Sie dient nicht mehr der Herbeiführung und Gewährleistung der ein jedes Werden, auch die Bildung von virtuellen Einrichtungen, tragenden Verlässlichkeit gleicher Beiträge, sondern sie wird eingesetzt, allein um die Ergebnisse des Bewirkten den an ihrem Zustandekommen Beteiligten zu entfremden und schließlich zu entwinden, mit dem Ziel politisch erwünschter Verteilung. Gleichheit bestimmt alles Werden und auch die Beziehungen der am Werden mittels ihrer Beiträge Beteiligten untereinander wie zum Beispiel in der Form der Gleichheit an der Teilhabe, wobei indessen Teilhaben allein der Teilnahme entspringt. Keineswegs aber ersetzt Gleichheit die fehlende Teilnahme zur Begründung der Teilhabe. So ist aber das heutige Verständnis politischer Gleichheit. Die fehlende Teilnahme wird durch die Unterstützung der politischen Macht (wie in Wahlen) ersetzt, die die Teilhabe gewaltsam durchsetzt, nicht anders als es Räuber tun und es schon unter dem Absolutismus die Gefolgsleute des Tyrannen handhabten. Dies entspricht den modernen Wandlungen der Nächstenliebe, ihrer Entartung zur modernen Solidarität und zum Sozialhedonismus, der Entfremdung der Gerechtigkeit der Wahrheit und ihrer Entwicklung unter dem Tarnnamen der sozialen Gerechtigkeit zu einem gruppenspezifischen politischen Kampfbegriff. Gleichheit hat ihrer natürlichen und auch göttlichen Begründung nach nichts mit Verteilung gemein, sondern entstammt allein dem Prozess des Werdens – das sind zwei diametral entgegengesetzte Richtungen. Die Gleichheit kann nie ein Grund zur Verteilung des Gewordenen sein, es sei denn Gleiches in jederlei Sicht gleich und damit Ungleiches auch ungleich zu behandeln. Daher entfaltet sich das heutige moderne Verständnis der Gleichheit auch gezwungener Maßen zu einem immer hinderlicher werdenden Hemmnis der Prozesse des Werdens. In letzter Konsequenz würde sie jedes Werden und schließlich selbst das Leben zum Erliegen bringen. Nachdem das aber nicht zu erwarten ist und sich die natürlichen Lebenskräfte zur Wehr und letztendlich auch stets durchsetzen werden, wird das heute von vielen praktizierte Primat der sich selbst rechtfertigenden Gleichheit (vor allem gegenüber der Freiheit) zu gewaltigen Verwerfungen und Explosionen führen. Weder die Freiheit, noch das Streben nach Glück lassen sich dauerhaft ohne Liebe beschränken. Auch deswegen kehren die Göttinnen nunmehr zurück.  gp

Freitag, 18. Februar 2011

Der Liebe und Freiheit Geburt




Adolphe William Bouguereau, Venus Geburt (1905)



In Liebe zu folgen, uns Freude bereitet,
auf Wegen ganz golden von Wonne begleitet,
die Fesseln uns binden als wohlige Bande,
uns führen und finden in andere Lande,
wo das, was wir lieben, entfaltet die Herrschaft,
in die wir getrieben in höriger Knechtschaft,
der wir unterworfen, genüsslich genießen,
sie feurig umworben in Lust uns ergießen.

Und unsere Freiheit, wir opfern sie gerne,
getrieben von Schönheit wir suchen die Ferne,
sich alles erfüllet von unseren Träumen,
in Pracht es enthüllet entschwindend den Schäumen,
entsteigend den Fluten, wie einst Aphrodite,
der Böse dem Guten im  Banne geriete,
den herrlichen Leib er erschaudernd erkannte,
bevor er in Liebe auf ewig entbrannte.

Oh Freiheit wie arm, wenn die Liebe nicht wär
und Liebe voll Harm wäre Freiheit nicht mehr,
die eine sie lebt nur allein von dem andren,
was einem ihr gebt, kommt dem andren abhanden,
doch dennoch die Liebe die Freiheit vollendet,
die wildesten Triebe zum Formen verwendet,
Geheimnis des Lebens, der Göttinnen Kraft,
dass nichts ist vergebens, was Liebe uns schafft.

Was bindet die Freiheit, lässt Liebe ertragen,
nur wenn ihr bereit seid, selbst Fesseln zu wagen,
allein um geliebt von dem andern zu werden,
nichts andres geschieht als durch Liebe auf Erden,
die Ketten, die schneiden, euch Freude bereiten,
selbst Schmerzen erleiden, zum Himmel zu schreiten,
deucht euch als der Lohn allen Liebens zu sein,
der Freiheit zum Hohn, doch dem Glücke zum Schein.

Doch Freiheit ist  nur, um gebändigt zu werden,
auf göttlichen Spuren zu folgen den Herden,
zur Göttin sie ziehen, in ihr sich zu finden,
die Kraft euch verliehen, Geliebtes zu binden,
in unseren Hallen des Glücks und der Freude
um sich zu versammeln im Tempelgebäude,
das Licht wird euch weisen, den Weg den zu gehen,
die Göttin zu preisen, die Liebe zu sehen.

Wer je hat erfahren das Licht hoch am Himmel
das Glück wird bewahren im Ziele Gewimmel,
die Richtung ihm zeigen, den Göttern zu dienen,
zu ihnen zu steigen, wenn Lust  ist erschienen,
der Freiheit den Sinn in der Liebe zu geben,
denn nichts bringt Gewinn, als nach ihr nur zu streben,
nur sie gibt dem Menschen das ewige Leben,
wenn Wonne und Lust ihn zur Göttin erheben.

Denn göttlich am Menschen sind Freiheit und Lust,
die Wahrheit sich wünschen, des Irrtums Verlust,
die Liebe gibt Nahrung, das Leben zu meistern,
die Kraft zur Bewahrung, zu dienen den Geistern,
dass man ihrer harre, die Welt zu durchdringen
und trotz aller Starre vom Werden zu singen,
wenn Feuer und Hitze die Göttin gebären,
zu tragen die Blitze in himmlische Sphären.
© Karsten Cascais

Donnerstag, 3. Februar 2011

Schönheit kann man nicht wissen

Nie werdet ihr euch erklären können, was in der Welt ist, denn erklären bedeutet nicht mehr, aber auch nicht weniger, als dass ihr mit den euch zur Verfügung stehenden Mitteln euch ein eurem Verstand entsprechendes Abbild der Welt gemacht habt. Wenn ihr aber glaubt, alles zu wissen, naht rasch das Ende. Denn dann habt ihr das Abbild zum Bild gemacht und alles Erklären verlöre jeden Sinn. Und hättet ihr gar recht damit, wäret ihr nicht mehr, denn dann wäret ihr zur Wahrheit geworden. Das aber würde euch in den Kreis der Götter aufnehmen. Götter jedoch sind und leben nicht. Wer wirklich wissen würde, spränge über die Schwelle des Todes. So etwas wurde euch aber nicht in die Wiege gelegt, als die Göttin euch schuf, indem sie die Welt belebte. Vielmehr ist alles, was ihr glaubt zu wissen, nur der Abglanz der Göttin, der Glanz also, von dem ihr euch ein Abbild gemacht habt. Der Glanz selbst ist die Wahrheit, die ihr nicht kennt, die aber ist und eurem Bewusstsein den Grund legt. Daher könnt ihr zwar wissen, dass es die Wahrheit, das Licht der Göttin, gibt, aber nicht was sie ist. Das aber reicht, den Irrtum zu erkennen, festzustellen, dass etwas nicht wahr ist. Allein im Irrtum liegt die Kraft der Erkenntnis. Die Kraft ist die der Göttin, die die Welt belebt. Nicht könnt ihr wissen, was die Kraft ist, aber ihr könnt erkennen, was nicht die Kraft ist. Das reicht vollends, euch die Richtung zu weisen. Die Richtung erkennt ihr im Glück, denn das Glück ist nichts anderes als das Licht, das die Göttin der Welt gab, damit alles Werden zum Leben gerät. Den Irrtum findet ihr mit Argumenten, euren Begriffen und Ideen. Der Irrtum aber ist nicht das Licht, sondern die Dunkelheit, die euch vom Licht trennt.  Alles Denken dient daher, die Dunkelheit zu scheiden. Um das Licht aber wahrzunehmen, als Abglanz der Göttin, sind in euch Lust und Liebe und am Horizont das dämmernde Glück. Das ist nicht in der Welt und doch strahlt es hinein. Dort, wo diese Strahlen der Göttin auf Irdisches stoßen, erkennt ihr es als Schönheit. Schönheit könnt ihr nicht wissen. Ihr könnt nur versuchen, dort zu sein, wo die Strahlen der Göttin das Irdische erleuchten. Das aber erfülle eure Herzen und des Verstandes bedarf es dann nicht mehr, um das Dunkle zu scheiden. In der Schönheit begründet liegt die allgemeine Liebe, in der sie einen jeden entflammen kann. Das Schöne, sei es an Leibern, sei es an Seelen, ist keine Eigenschaft desjenigen, was euch als schön erscheint. Das ist nur das Irdische, worauf das die Dämmerung durchdringende Licht der Göttin fällt. Daher kann ein jedes Irdisches, das wird, schön sein. Es muss nur von den Strahlen der Göttin getroffen werden. Alles Streben nach Glück ist nichts anderes als das Bemühen, in den Kegel des göttlichen Lichts zu gelangen. Hierzu aber ist das Eine mehr als manch Anderes  geeignet. Alles was sich um Schönheit bemüht, was selbst will schön sein, sucht den Weg, das göttliche Licht zu finden: trifft ihn das Licht, so erkennt ein jeder das Schöne, wenn er nur hinsieht, hinhört, hintastet. Denn nur mit den Sinnen kann er das Schöne erfahren. Seine Sinne sind geschaffen, Irdisches zu greifen, sei es zu ergreifen oder sei es zu begreifen. Denn nur Irdisches, was in das göttliche Licht getaucht wird, kann er wahrnehmen. Das ist jedoch kein Wissen sondern ein Fühlen. Das Wissen indes zeigt ihm die Wege, die  zu begehen vergeblich ist, um die Göttin zu schauen. Wer sie aber schaut, bedarf hierzu kein Wissen. Daher beten wir im Heiligtum auch leiblich zu der Göttin.  Die Schönheit ist nicht vergänglich,  vergänglich ist allein, von der Göttin Licht beschienen zu werden. WdT gp